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Erkelenz: Mönch von Lützerath vor Gericht

22.01.2025

Gerichtsprozess wegen Braunkohleprotest „Mönch“ von Lützerath verteidigt sich
Der französische Aktivist Loic S. erklärt, warum er sich des „Polisistenshüppsens“ schuldig gemacht habe. Da schmunzelt selbst der Richter.

Ob er wirklich kommt? Wieder in Kutte? Ob er wirklich der Mönch von Lützerath war und falls tatsächlich, ob er etwas sagt oder alles von seiner Berliner Anwältin leugnen lässt?
Angeklagt vor dem Amtsgericht Erkelenz ist Loic S., 29, französischer Staatsbürger aus der Nähe von Nancy, wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte am 14. Januar 2023 bei der großen Rettungsdemo für das Braunkohledorf Lützerath. Verkleidet als Franziskanermönch war er dabei gewesen und hatte mutmaßlich Polizeibeamte in den Schlamm geschubst. Die launigen Videos waren weltweit millionenfach geklickt worden.

S. hatte dem Stern Anfang 2024 ein großes Interview gegeben und dadurch seine Identität offenbart. Das war nach Auskunft der Staatsanwaltschaft der Hebel für die deutschen Behörden. Und natürlich war er gekommen in das Nachbarstädtchen von Mönch(!)engladbach.

S. sprach auf Französisch lang, bestimmt, starkstimmig, straight, sehr flüssig. Als einmal „Polisisten shüppsen“ durchklang, schmunzelte selbst der ernste Richter. Es ging dem Angeklagten um Widerstandspflicht, Klimakatastrophe, „die beispiellose Polizeigewalt“ damals. S. zitierte Gandhi, La Fontaine, Mandela, Jack London, Tolstoi, den obersten richtigen deutschen Franziskaner, Mönch Bruder Markus. ...
Weiterlesen bei Bernd Müllender für taz unter: Link

22.1.2025: Erkrath: Mönch von Lützerath vor Gericht
Wir alle erinnern uns an die Videos, in denen der „Mönch von Lützerath“ zwischen massiver Polizeigewalt einen Cop zu Boden plumpsen lässt. Polizei und Staatsanwaltschaft sind natürlich not amused und zerren eine Person dafür vor Gericht, während die Verfahren gegen Polizeibeamte schon lange überwiegend eingestellt sind.

Kommt zu den Prozesstagen und lasst uns gemeinsam zeigen: wir sind solidarisch und lassen niemanden alleine!

An den Prozesstagen wird es Kundgebungen geben mit Programm, mehr dazu bald!

Mitbringen: Mönchskostüme, Snacks und Getränke, Spiele, Sitzgelegenheiten und alles was euch noch einfällt, um sich einen Tag am Gericht lustig zu vertreiben.

Falls ihr mit in den Gerichtssaal wollt, denkt daran, dass am Eingang vermutlich Ausweise und Taschen kontrolliert werden. Je nachdem, wie viele Menschen wir vor Ort werden, kann es außerdem sein, dass nicht alle, die wollen, mit reinkommen können.

Der Matsch ist mit uns!

"Mönch von Lützerath vor Gericht", Prozesstermine am 22.1. und 5.2.25 jeweils ab 9 Uhr vorm Amtsgericht Erkelenz


Dazu passt die Neuerscheinung vom Verlag Assoziation!
Aufstände der Erde: Erste Beben

Die »Aufstände der Erde« sind eine der aktivsten Gruppen der französischen Umwelt- und Klimabewegung. Es ist ihnen gelungen, ein Netzwerk lokaler Kämpfe zu knüpfen und gleichzeitig eine Bewegung in größerem Maßstab anzustoßen.

Mit »Erste Beben« ziehen sie eine Bilanz ihrer Aktionen und bekräftigen ihren Vorschlag zur Demontage der toxischen Infrastruktur. Ihr Werk ist eine Inspirationsquelle für Klimaaktivist*innen auch in Deutschland.

ISBN 978-3-86241-509-0
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